es ist kurz vor zwei uhr morgens. der sichelförmige mond erstrahlt hell am himmel. die ruinen von schloß lorgas sind über die jahrhunderte mit moos und flechten überwachsen. eine party wird gefeiert. die stimmen kommen hauptsächlich aus dem verfallenen ballsaal. ab und an hört man ein schrilles kreischen. die vampire ergötzen sich am leid und der todesangst ihrer opfer, ein bestialisches aufblitzen in ihren augen erstrahlt kurz bevor sie ihnen ihr blut aussaugen. auf zehenspitzen schleichen wir uns an der feuchten mauer vorbei, semu hinter mir, immer auf der hut, falls wir entdeckt werden. wir erreichen unser ziel: der alte friedhof. das grabstätte ist schnell gefunden. mit vereinten kräften schieben wir die schwere bemooste steinplatte zur seite. ein modriger und alter duft kommt uns entgegen. doch wir haben sie gefunden. eine kleine geschwächte elfe schaut aus dem grab heraus, kaum größer als meine hand. sie kann sich kaum auf den beinen halten. "das elixier", krächst sie, "im kellergewölbe." semu schaut mich an. es war noch nicht zu ende. "du bleibst hier bei der elfe, ich hole es", flüstere ich und schlich mich zurück zur ruine. der eingang zum kellergewölbe ist schnell gefunden. leise dringe ich ein. schon wieder höre ich stimmen und sehe einen sanften lichtstrahl am ende des raumes. die vampire. es sind mindestens zwei. sie streiten sich um ihr opfer das wimmernd am boden liegt. leise lege ich mich auf den boden und bewege mich kriechend vorwärts. da vorne ist es. das kleine blaue fläschchen liegt samt eingebettet in einer gläsernen schatulle. leise öffne ich es und stecke das elixier in meine tasche. geschafft, sie haben mich nicht bemerkt. geschwind mache ich mich auf den weg, zurück zum grab. doch kaum bin ich aus dem kellergewöbe raus, packt mich eine hand an der schulter. ein blasses gesicht lächelt mich an: schwarze haare, rot unterlaufene augen, spitze eckzähne. ich habe verloren.
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